Strukturelle Integration
Was ist das?
Dieses Behandlungsverfahren, auch Rolfing, oder weitläufig Faszientherapie genannt, ist eine manuelle Therapie, die die Bindegewebsmembranen des Körpers anspricht.
Wir betrachten dabei nicht nur die Beschwerden des Menschen, sondern den Gesamtkörper
im Zusammenhang mit der Bewegung und der Schwerkraft.
Was die Form des Körpers in Verbindung mit Bewegung und Schwerkraft macht nennt man Struktur. Diese beinhaltet auch einen gewissen Spielraum in dem der Mensch sich bewegen kann,
aber auch umgekehrt beeinflusst die Bewegung, also zB immer wiederkehrende eintönige Bewegungen, oder wenig Bewegung, die Struktur nachhaltig.
Diese Struktur ist also formbar, sie unterliegt den Gegebenheiten und bildet diese gleichzeitig auch selbst aus. Für einen langfristigen Erfolg muss daher die Therapie an den Faszien ansetzen.
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Warum?
Bei Beschwerden im Bewegungsapparat kann man zunächst lokal schauen und dort gegebenenfalls eine lokale Therapie durchführen. Wenn die Beschwerden nicht verschwinden wollen, oder aber immer wiederkehren, sollte man einen Blick auf die Struktur werfen. Wenn zum Beispiel die Schulter schmerzt, weil sie einen Großteil der nicht stattfindenden Bewegung der Brustwirbelsäule übernehmen muss, nützt es nichts, die Schulter zu behandeln, hier muss die Brustwirbelsäule berücksichtigt werden. Die faszienbedingte Struktur des Körpers hat eine Schwachstelle produziert, eine Art Sollbruchstelle, an der die auftretende Energie gestaut wird und dementsprechend in eine Blockierung oder Verhärtung oder ähnliches und damit zu Schmerzen und Bewegungseinschränkung führt. Die Muskeln müssen immer mehr Haltearbeit verrichten, um den Körper einigermaßen aufrecht halten zu können. Hier kommt es zu Verhärtungen und Verkürzungen. Auch chronischer Stress wirkt hier mit hinein. Bald befindet man sich in einem Circulus vitiosus, einem Kreislauf, in dem sich die Körperfunktionen wechselseitig beeinflussen und dadurch aufrechterhalten oder verstärken. Hier gilt es, den Auslöser, das auslösende Segment ausfindig zu machen und es über die Aktivierung und Balancierung der Strukturelemente wieder auszugleichen. Die Struktur soll wieder so harmonisiert werden, dass der Mensch sich wieder im Gleichgewicht und aufgerichtet leicht bewegen kann. Es werden neue Bewegungen ermöglicht, mit möglichst geringem Kraftaufwand.
Wann?
- Bei allen immer wiederkehrenden Beschwerden des Bewegungsapparates
- Therapieresistente Beschwerden des Bewegungsapparates
- Nach Unfällen, Verletzungen und Operationen
- Bei Unzufriedenheit mit der eigenen Haltung
- Entwicklungs- u. Haltungsstörungen bei Kindern und Jugendlichen
- Bei Fehlstellungen von Wirbeln und Gelenken, wie zB Skoliose.
- Sportler, die sich einen verschleißärmeren, leichteren Bewegungsablauf wünschen
- Als Prophylaxe der altersspezifischen Bewegungseinschränkung
Wie?
Es findet zunächst ein Gespräch statt, indem Fragen zur Lebens- und Krankengeschichte abgeklärt und Bedürfnisse und Ziele thematisiert werden können. Hier ergibt sich manchmal, dass akute Beschwerden in einer oder wenigen Sitzungen behandelt werden können. Liegt die Ursache der Beschwerden eher in einem Ungleichgewicht der Gesamtstruktur, sind die zehn Sitzungen nach Ida Rolf das Mittel der Wahl. In sorgfältig aufeinander aufbauenden Sitzungen werden dann die oberflächlichen und tiefen Strukturen des Körpers angesprochen und behandelt. Ein ein- bis zweiwöchiger Abstand ist hierbei vorteilhaft.
Behandlungsablauf:
- In manueller Behandlung des Gewebes, durch Dehnung verkürzter Strukturen, Lösen von Verhärtungen und Verklebungen, durch Aktivieren von hypotonischen Geweben und Harmonisieren von überaktiven Bereichen.
- Mit atemtherapeutischer Begleitung werden Interventionen, zum Beispiel am Zwerchfell und der Brustwirbelsäule unterstützt.
- Um die Sensorik des Körpers zu schulen, neue Bewegungsmöglichkeiten erkennen zu können, werden Elemente aus Rolf Movement, Body adjustment, Feldenkrais und Kraniosakraler Therapie eingesetzt.
- Da häufig Stress und Erinnerungen im Bindegewebe gespeichert sind kommt hier auch eine Sensomotorische Therapie zum Einsatz, mit der man zum Beispiel die chronisch hochgezogenen Schultern nach einem Schleudertrauma regulieren kann.
- Zur Schulung der Eigenwahrnehmung setze ich Elemente der imaginativen Bewegungspädagogik ein.
- Sollten Verklebungen in und an den Bauchorganen eine Rolle spielen, arbeite ich hier auch mit der Manuellen Bauchbehandlung nach Dr. F.X. Mayr. Aus dem häufigen Zusammenhang mit Beschwerden im Bewegungsapparat habe ich mich zusätzlich im Bereich Darm, Darmdiagnostik, Symbioselenkung und Ernährungsberatung ausbilden lassen. Hierzu mehr an in der entsprechenden Rubrik.
Sehen Sie hier ergänzende Therapien der Strukturellen Integration.
Kosten
Eine Sitzung Strukturelle Integration dauert zwischen 1.25 und 1.5 Stunden und kostet zwischen 90 - 115 €. Die privaten Krankenversicherer, wie auch viele Zusatzversicherer der Gesetzlichen übernehmen oft bis zu 95 % der Kosten.